Eine kurze Geschichte des Kardinaal Mercierplein
Der Kardinaal Mercierplein wurde in den Jahren 1837–1839 angelegt, um die Innenstadt mit dem gerade erst errichteten Bahnhof zu verbinden. Der Platz hieß - nach dem adeligen Anwesen Hof van Egmont, das zu diesem Zweck abgerissen wurde - zuerst Egmontplein. 1918 wurde der Platz dann zu Ehren des Mechelner Erzbischofs Mercier in Kardinaal Mercierplein umbenannt.
Den Kardinaal Mercierplein säumen prächtige, in den 1840er Jahren errichtete neoklassizistische Gebäude. In der Mitte des Platzes standen zwei Zollhäuser, in denen sich die Büros der Zollbeamten befanden. Bis 1860 mussten man beim Betreten oder Verlassen der Stadt an den Stadttoren (oder an der Stelle, an der sie einst standen) Torgeld bezahlen. Die Einnahmen der Stadtkasse stammten damals noch zur Hälfte aus diesen Zöllen.
Die Zollhäuser – oder Commiezenhuizen – auf dem Kardinaal Mercierplein waren echte Prunkstücke und aufgrund ihrer Lage zwischen dem Bahnhof und dem Grote Markt der wichtigste Zugang zur Stadt. Die beiden imposanten, 8 m hohen und 15 m breiten Gebäude hatten mehrere Eingänge.
Nachdem der Zoll 1860 abgeschafft worden war, verschwanden die meisten Zollhäuser schnell aus dem Straßenbild. Die beiden Zollgebäude auf dem Kardinaal Mercierplein mussten jedoch erst 1961 der Erweiterung des Mechelner Stadtrings weichen.
Kardinaal Mercierplein von der Hendrik Consciencestraat aus. © www.regionalebeeldbank.be
Kardinaal Mercierplein von der Graaf van Egmontstraat aus. Mit Blick auf die beiden Zollhäuser und den Bahnhof im Hintergrund. © www.regionalebeeldbank.be
Die beiden Zollhäuser auf dem Kardinaal Mercierplein vor 1914, vom Schuttersvest aus. © www.regionalebeeldbank.be