St.-Peter-und-Paulkirche

Diese sehr harmonisch anmutende Barockkirche wurde von den Jesuiten erbaut und „ihren" Heiligen Ignatius und Xaverius geweiht. Nach dem Verbot des Ordens im Jahr 1773 wurde die Kirche zur Pfarrkirche der Peter-und-Paulus-Pfarrei, da deren bisherige Kirche arg baufällig geworden war. Der offizielle – und ziemlich umständliche – Name der Kirche lautet seitdem offiziell „Petrus und Paulus auf Visite bei dem heiligen Ignatius und dem heiligen Franziskus-Xaverius".

Das Innere fällt durch eine überschwängliche Dekoration auf. Die Kanzel stellt die Missionierung der vier Kontinente durch den heiligen Franziskus Xaverius dar (der fünfte Kontinent, Australien, war Ende des 16. Jhs. noch nicht entdeckt). Europa ist – die Botschaft ist unübersehbar - als eine schöne Frau dargestellt, die ein Füllhorn und ein Buch in den Händen hält. Ein weiteres eindrucksvolles Erzeugnis der Mechelner Holzschnitzkunst sind die vierzehn in die Wände eingemauerten Beichtstühle.

Nach einer Mechelner Überlieferung soll es in der Kirche so viele Beichtstühle geben, weil sie direkt neben dem Viehmarkt lag, auf dem natürlich hemmungslos gelogen und betrogen wurde... Der wahre Grund ist jedoch, dass die an Reliquien reiche Kirche einst eine Wallfahrtskirche war. Und wer eine Reliquie berührte, musste frei von Sünde sein, sprich, gebeichtet haben.

Öffnungszeiten